Das Projekt
Wir möchten uns durch ein Nahwärmeprojekt mit Sonnenwärme zu 100 % unabhängig vom Wärmemarkt machen und dadurch auch für unsere Kinder und Enkel vorsorgen.
Unser Ziel ist die dezentrale und bürgereigene Wärmeversorgung Rüdigheims zu fördern und die Mitglieder mit Wärme aus 100 % regenerativen Energien zu versorgen (87 % Sonnenwärme und 13 % Strom aus regenerativen Quellen), um dazu beizutragen, unser Dorf klimaneutral zu heizen.
Unser innovatives Nahwärme-Konzept zeigt, dass eine vollständig regenerative Wärmeversorgung auch ohne Einsatz von Biomasse und mit geringer Belastung der Stromnetze möglich ist. Es kann also als Leuchtturmprojekt für die Versorgung ländlicher Gebiete dienen.
Die Umsetzungs- und Betriebserfahrungen des Projektes können helfen, die Einstiegshürden für ähnliche Projekte deutlich zu senken und Nachahmer zu inspirieren.
Darum wird auch das Fachgebiet Solar- und Anlagentechnik der Universität Kassel das Projekt und die Umsetzung im Rahmen des bundesgeförderten Forschungsvorhabens „ruralHeat: Erneuerbare Wärmenetze für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ländlicher Siedlungen“ (FKZ 03EN6031) wissenschaftlich begleiten.
Die Projektergebnisse und Betriebserfahrungen werden aufbereitet und einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Sie werden genutzt, um allgemeine Empfehlungen zur Umsetzung und zum Betrieb regenerativer Wärmenetze für ländliche (Bestands-) Gebiete zu erarbeiten.
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Alle Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Projekt und zur Genossenschaft finden Sie hier.
Die technische Umsetzung
Das innovative regenerative Wärmenetzkonzept besteht aus vier Hauptkomponenten. Hauptwärmequelle ist ein großes Solarthermiefeld, bei dem zur Erreichung hoher Effizienzen und Temperaturen eine Kombination aus Flach- und Vakuumröhrenkollektoren zum Einsatz kommt.
Die erzeugte Wärme wird in einem oberirdischen, saisonalen Wärmespeicher mit 15.000 m³ gespeichert, um in den Übergangszeiten und im Winter genutzt zu werden. Eine interne Wärmepumpe senkt die erreichbaren Speichertemperaturen ab und erhöht somit die Effizienz des Systems und die Speicherkapazität des Wärmespeichers. Durch spezielle Hausanschlussstationen, die mit besonders niedrigen Rücklauftemperaturen die Effizienz des ca. 5.000 m langen Wärmenetzes maximieren, werden dann 100 Haushalte mit regenerativer Wärme versorgt.
Die Finanzierung
Die Finanzierung des Projekts ist eines der Hauptthemen in den Sitzungen von Vorstand und Aufsichtsrat. In Zeiten steigender Baukosten und Zinsen ist die Finanzierung eines Nahwärmenetzes mit Wärmeerzeugung und Speicherung eine große Herausforderung.
Momentan stehen 11,8 Mio. Euro für die Planung und den Bau der gesamten Anlage im Raum. Nach Abzug der staatlichen Förderung müssen noch ca. 6,5 Mio. Euro von der Genossenschaft getragen werden.
Hier sind Vorstand und Aufsichtsrat gefordert, Lösungen für die Finanzierung zu finden. Um die bei der Konzeptvorstellung präsentierten Werte der Wirtschaftlichkeitsberechnung einhalten zu können, müssen wir uns um zusätzliche Fördergelder bemühen und eventuell auf alternative Finanzierungsmodelle zurückgreifen.